Ein Nullenergiehaus ist der Traum fast aller Bauherren. Doch durch welche Merkmale zeichnet sich ein solches Gebäude aus?

Nullenergiehaus

Definition Nullenergiehaus

Grundsätzlich wird als „Nullenergiehaus“ ein Gebäude bezeichnet, das keinerlei Abhängigkeiten von externen Energiequellen aufweist. Konkret bedeutet das: Das Haus kann sich durch die in ihm installierten Energiequellen komplett selbst versorgen und ist daher nicht auf eine Zulieferung von Energie angewiesen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass ein solches Haus überhaupt keine Energie verbraucht.

Man kann das Nullenergiehaus mit einem Bauernhof vergleichen, der sich komplett selbst versorgt. Die Menschen, welche dort leben, brauchen zwar auch tagtäglich ihre Nahrung, bekommt diese allerdings nicht von außerhalb – zum Beispiel durch Einkaufen im Supermarkt – zugeliefert, sondern produzieren alle Lebensmittel komplett selbst. Dabei kann es sich um Gemüse handeln, das auf den Feldern des Bauernhofes angebaut wird, um Tiere, die gezüchtet und geschlachtet werden sowie um Wasser, das aus dem hofeigenen Brunnen gewonnen und entsprechend aufbereitet wird.

Bei einem Nullenergiehaus müssen die Energiequellen im Haus also so konzipiert werden, dass sie dazu in der Lage sind, das komplette Gebäude das ganze Jahr über mit ausreichend Energie zu versorgen, so dass keine externe Energie zugeführt werden muss. Zu diesem Zwecke wird bei einem Nullenergiehaus zumeist eine großflächige Solaranlage auf dem Dach installiert, außerdem können andere Energiequellen wie Erdwärme oder Abwärme von Personen und Geräten genutzt werden. Dabei muss das Gebäude mit einer entsprechenden Isolierung sowie geeigneten Materialien gebaut werden, damit sich der Nullenergie-Effekt überhaupt erzielen lässt.

Während beim Niedrigenergie- sowie beim Passivhaus in der Regel auch ältere, bereits bestehende Gebäude entsprechend umgerüstet werden können, funktioniert dies bei einem Nullenergiehaus grundsätzlich nicht. Man kann bei dieser Bauform von Gebäuden von einer Weiterentwicklung der beiden genannten Energiesparformen sprechen, die es dem Hauseigentümer ermöglicht, völlig autark und unabhängig von externen Energiequellen zu leben.

Wenn Sie also schon immer davon geträumt haben, über die Preiserhöhungen für Öl, Gas etc. der großen Energieversorger einmal herzlich lachen zu können, sollten Sie über den Bau eines Nullenergiehauses nachdenken. Allerdings sollten Sie sich dabei darüber im Klaren sein, dass der Bau eines solchen Hauses zunächst wesentlich mehr Geld verschlingt, als bei einem konventionellen Haus oder einem Niedrigenergie- beziehungsweise Passivhaus. Das riesige Einsparpotenzial an Energie nach Fertigstellung des Gebäudes wird allerdings dafür sorgen, dass sich die Mehrausgaben in einem überschaubaren Zeitrahmen amortisieren.

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass ein Nullenergiehaus in der Regel nicht an jedem Standort in Deutschland errichtet werden kann. Insbesondere niederschlagsreiche und sonnenarme Gegenden kommen für den Bau eines solchen Gebäudes grundsätzlich nicht infrage. Sprechen Sie daher bereits im Vorfeld mit einem Experten für energiesparendes Bauen. Klären Sie ab, ob in Ihrer Region der Bau eines solchen Hauses überhaupt möglich ist.