Die Bezeichnung „Passivhaus“ wird in der Regel für ein Gebäude verwendet, welches eine spezielle Konstruktion aufweist, die es ermöglicht, ohne eine konventionelle Heizungsanlage auszukommen. Dafür muss ein Passivhaus insbesondere eine sehr gute Isolierung aufweisen, so dass die Luft im Gebäude nicht ständig durch eine Heizungsanlage neu erwärmt werden muss.

Passivhaus

Das bedeutet nicht, dass ein Passivhaus überhaupt keine Energie zum Heizen benötigt. Vielmehr bedeutet der Begriff „Passivhaus“, dass die Wärme für das Haus nicht aktiv hergestellt werden muss, sondern passiven Wärmequellen – wie beispielsweise Solarenergie oder Erdwärme – entnommen werden kann.

Wie bei einem Niedrigenergiehaus auch, kann ein Passivhaus entweder als Neubau errichtet oder als bestehendes Gebäude so saniert beziehungsweise umgerüstet werden, dass es fortan dem vorgegebenen Standard für ein Passivhaus entspricht. Grundlage ist hier die in Deutschland geltende Energieeinsparverordnung.

Grundsätzlich sind viele verschiedene passive Energiequellen für die Versorgung eines als Passivhaus bezeichneten Gebäudes denkbar. Neben der bereits erwähnten Solarenergie und der Erdwärme ist es beispielsweise ebenso möglich, die Abwärme von technischen Geräten im Haus oder auch von den darin lebenden Personen für die Beheizung des Gebäudes zu nutzen. Grundlegendes Element ist dabei die Belüftung. In ihr befinden sich spezielle Fühler, welche die Temperatur der Luft laufend analysieren. Durch automatische Energiesteuersysteme kann schließlich erreicht werden, dass die im Gebäude befindliche Luft ständig in einem vorgegebenen Temperaturwert gehalten wird.

Hauptsächliche Energiequelle ist aber bei den meisten Passivhäusern die Solarenergie. Dabei ist die Solaranlage so konstruiert, dass die frische Luft, welche dem Haus in festgelegten Abständen zugeführt wird, bereits vor Einblasen in das Gebäude – je nach voreingestellter Temperatur – erwärmt oder auch abgekühlt wird.

Auch hierbei ist jedoch wieder zu beachten, dass ein Neubau wesentlich leichter als Passivhaus errichtet werden kann, als wenn ein bereits bestehendes Gebäude dementsprechend umgebaut werden muss. Die modernen Baumaterialien für Häuser erlauben eine wesentlich bessere Isolierung als Baustoffe von vor mehreren Jahrzehnten. Trotzdem kann der Umbau als Passivhaus auch für ein älteres Gebäude interessant sein, da es für diese Form des Energiesparhauses attraktive staatliche Förderungen gibt. Eine genaue Berechnung des möglichen Einsparpotenzials schafft hier Klarheit.